Mittwoch, 29. Juli 2020

Schweigezeit für den Abzug der Atomwaffen aus Deutschland

Schweigezeit für den Abzug der US-Atombomben vor dem Mainzer Dom am 28. Juli 2020. Foto: Lothar Eberhardt


Zum zweiten Mal fand während der Fastenaktion in Mainz am Mittwoch, den 29. Juli eine Schweigezeit für den Abzug der Atomwaffen der Vereinigten Staaten von Amerika aus Deutschland statt. Wer mitmachen wollte schrieb auf ein Plakat seine oder ihre Gründe gegen Atomwaffen und im gebührenden Abstdand stellten wir uns im großen Halbkreis auf.
Beidemale machten wir die gleiche Erfahrung: Menschen blieben stehen, standen, schauten, fragten. Einer oder eine von uns übernahm die Aufgabe, wenn es gewünscht wird, zu erläutern was und warum das geschieht.

Im Anschluss daran diskutierten wir darüber, was getan werden kann, um den Druck auf die Bundesregierung zu erhöhen, die sogenannte Nukleare Teilhabe zu beenden.
Besonders zwei Vorschläge fanden Interesse:
An jedem 9. eines Monats in seiner jeweiligen Stadt eine Nagasaki-Schweigzeit durchführen. Am 9. eines Monats, als Zeichen dafür, dass Nagasaki die letzte Stadt sein soll, die durch eine Atombombe zerstört worden ist. Wenn die Mitwirkenden in geräumigen Abstand stehen, ist es keine Versammlung und muss nicht angemeldet werden. Eine Person spricht die Interessierten an und erläutert, wenn es gewünscht wird, den Hintergrund.

Ein anderer Vorschlag verankert den Widerstand gegen Atomwaffen im Alltag: Die Weltuntergansuhr, Doomsday Clock der Zeitschrift Bulletin of the Atomic Scientists, wurde am 24.Januar 2020 auf 100 Sekunden vor 12 Uhr gestellt - als so bedrohlich wurde die Weltsituation noch nie eingeschätzt. Das entspricht nicht dem individuellen Bedrohungsgefühl vieler Menschen. Um deutllich zu machen, wie gefährdet die Welt ist und dass Atomwaffen geächtet gehören und die Atomwaffen der Vereinigten Staaten von Amerika aus Deutschland abgezogen, ist es möglich, 100 Sekunden vor Zwölf innezuhalten: Arbeitsniederlegung für 100 Sekunden -
wo immer es möglich ist, anfangs nur am 9. eines Monats - als Nagasaki-Gedenktag - und später kann es auf weitere Tage ausgedehnt werden, z. B. den 6. eines Monats oder andere Gedenktage - wie der 16. Juli zur Erinnerung an die erste gezündete Atombomben am 16. Juli 1945. Solch eine Arbeitsniederlegung für 100 Sekunden liefert gewiss zahlreiche Gesprächsanlässe verbunden mit der Einladung sich dieser Protestform anzuschließen.

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