Freitag, 11. August 2017

Stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Krefeld - Frau Gisela Klaer

Hier das Wort von Frau Gisela Klaer - 6. August 2017 in Krefeld:

 
Sehr geehrter Herr Pfarrer Matthias Engelke, Frau Beate Engelke, Herr Serge Levillayer!

Sehr geehrte Frau Vogel!

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich darf Sie heute ganz herzlich im Namen der Stadt Krefeld anlässlich des diesjährigen Hiroshima-Gedenktages willkommen heißen.

Ich freue mich wirklich sehr, dass sie dieses Jahr, während ihrer 11- tägigen Fastenaktion, in Krefeld halt gemacht haben!

Am 6. August 1945, vor genau 72 Jahren zerstörte eine US-Atombombe die japanische Stadt Hiroshima. Drei Tage später fiel Nagasaki der zweiten Bombe zum Opfer.

In diesen Tagen fanden   durch die Abwürfe 100.000 Menschen den Tod – fast ausschließlich Zivilisten und von der japanischen Armee verschleppte Zwangsarbeiter. Bis zum Jahresende 1945 starben an den Folgeschäden weitere 130.000 Menschen. In den weiteren Jahren kamen etliche hinzu.

Im vergangenen Jahr besuchte Barack Obama als erster amtierender US-Präsident die Stadt Hiroshima.

In seiner Ansprache sagte Obama damals:

Als der Tod vom Himmel fiel, ist die Welt in Hiroshima für immer verändert worden.“ Diese Tage im August, vor nunmehr 72 Jahren, haben wie wenige andere Tage Einfluss auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts gehabt."

Heute erleben die Bewohner Hiroshimas und Nagasakis, die Tage, an denen jedes Jahr der Opfer gedacht wird in Frieden. Diesen Frieden gilt es zu schützen.

Denn Hiroshima und Nagasaki dürfen nicht für den Anfang eines Atomkriegs, sondern müssen für den Beginn unseres eigenen moralischen Erwachens stehen.

Dabei gilt es für jeden von uns, der Geschichte ins Auge zu schauen und uns zu fragen, wie ein solches Leid für immer verhindert werden kann.

Der August 1945 hat uns deutlich gezeigt, dass technologischer Fortschritt, auch zum Verhängnis für die Menschheit werden können.

Die wissenschaftliche Revolution, die zur Spaltung eines Atoms führte, erfordert gleichzeitig auch eine moralische Revolution.

Die Erinnerung an den Morgen des 6. August 1945 darf niemals verblassen. Diese Erinnerung soll uns auffordern, gegen Selbstgefälligkeit vorzugehen, unsere moralische Vorstellung und unsere Werte zu überdenken.  

Wir können die Eigenart der Menschen, Böses zu tun, nicht beseitigen.

Aber wir müssen die Länder, die atomare Arsenale haben, unablässig fordern, der Logik der Angst zu entkommen und eine Welt ohne Atomwaffen zu verfolgen.

Dieses Ziel werden wir bestimmt nicht kurzfristig oder in den nächsten Jahren erreichen.

Ich glaube aber, dass wir mit dauerhaften Anstrengungen solch eine erneute Katastrophe verhindern können.

Wir müssen einen Kurs aufnehmen, der zum Abbau bestehender Arsenale führt.                                                                                                                                   
Wir müssen die Weiterverbreitung an neue Länder stoppen und tödliches Material vor Fanatikern schützen.

Aber auch das reicht noch nicht.

Wir müssen dringendst lernen Kriege und Konflikte durch Diplomatie zu verhindern.

Wir alle können dazu beitragen, dass Krieg und Brutalität weniger leicht akzeptiert wird.

Jeder Einzelne, in seinem eigenen, auch privaten Umfeld!

Menschen wie Herr Engelke gehen hier voran. Mit Ihrer Fastenkampagne zeigen Sie, dass Umkehr, Einkehr und ein Neuanfang jederzeit möglich sind.

Wir freuen uns daher sehr, Herr Engelke, dass sie in diesem Jahr mit Ihrer Fastenkampagne in Krefeld zu Gast sind.

Dass Sie mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt ins Gespräch kommen und das Gedenken an diese unglaubliche Gräueltat wach halten!

Auch für die letzten Tagen Ihrer Aktion wünsche ich Ihnen viel Erfolg und ereignisreiche Begegnungen. Eine Welt ohne Atomwaffen ist ein Ziel, für das es sich weiterhin zu kämpfen lohnt.

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