Beim Besuch des Hypozentrums von Nagasaki legte ich dort das Transparent von Uwe Schieborn nieder. Es erinnert daran, dass in Büchel 300 mal die atomare Sprengkraft der Nagasaki-Bombe gelagert ist.
Beim A-Bomben-Museum traf ich mich mit Tatsushi vom Versöhnungsbund, der mich zur Erinnungsfeier begleitete. Zunächst musste er sich um einen Sitzplatz für mich kümern, ich hatte keinen zugewiesen bekommen. Beharrlich fragte er nach und schließlich konnte er erreichen, dass wir beiden Ehrengästen unterkommen. Ich wurde also mit einer Papierblume mit Schleife dekoriert.
Bei der Sitzplatzsuche trafen wir den Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Würzburg ist mit Nagasaki durch einen Freundschaftvertrag verbunden.
Die Erinnerungsfeier war ähnlich wie in Hiroshima gestaltet. Die gleichen prominiten Gäste waren anwesend. Doch ich fand Bürgermeister Taues Worte klarer. Er kritisierte auch deutlich die geplanten Sicherheistsgesetze und betonte die Bedeutung der Aktivitaäten von Nichtregierungsorgansisationen für den Abrüstungsprozess.
Die ergreifensen Momente waren wieder das Läuten der Glocke. In Nagasaki wurden dazu die Luftschutzsierenen ebenfalls angestellt.
Später sang der Hibakusha-Chor, den ich von der Konferenz her schon kannt.
Von der Konferenz begleitete Tatsushi mich und eine Gruppe des Weltkirchenrates zu der Kirche, in der ich bei einem Gedenkgottesdienst eingeladen war und wo ich mein Fasten brechen wollte.
Auf dem Weg dorthin sprach mit der Ratsvorsitzende der Evangelsichen Kirche in Deutschland Bedford-Strohm an. Mit ihm saß ich dann beim Essen. Wir sprachen über die schwierigen Antworten eines Pazifisten zur Frage des IS und die Notwendigkeit der nuklearen Abrütung. Er will sich dafür einsetzen, dass Deutschland die humanitäre Intitiative unterstützt.
Das Fastenbrechen, war nicht so feierlich wie ich es mir vorgestellt hatte. Die verschiedenen Gästegruppen, wurde im Gemeinsaal nacheinander Reis mit Curry serviert. Bei mir hatte man übersehen dass ich Vegetarier bin. Ich fischte so die zum Glück wenigen Fleischbrocken heraus. Herr Bedford-Strohm übernahm sie, dass sie nicht weggeworfen werden.
Nach dem Gottesdienst fuhr ich zum Peace-Boat, das im Hafen von Nagasaki angelegt hatte und dann nach Korea weiter fahren wird.
Dort war ein Empfangsprogramm bei dem Begegnungen der Reise mit Hibakusha rund um die Welt vorgestellt wurden.
Von dort ging es zur Abschiedsfeier der Konferenzteilnehmer von Gensuikyo ins Hotel.
Ich fand für mich noch Salatreste vor und hatte davon schnell einen vollen Bauch.
Mit Liedern aus allen Ländern der anwesenden Teilnehmer ging dieser Abend zu Ende. Es war schön, das der Trauer nun das Feiern folgte.
Es wurde bei der Erinnerungsfeier immer wieder gesagt, dass Nagasaki die letzte Stadt bleiben soll, die im Krieg durch eine Atomwaffe zerstört wurde. Ich hoffe wir können mit unserem Engagement dazu beitragen, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht und die Hibakusha noch erleben, dass die Atomwaffen verboten werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen